Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Arbeitskalender August 2011

Josef Brägger, Wallierhof, Riedholz

Rückblick auf den Trachtverlauf im Juli

Je nach Region ist die Sommer-/ Waldtracht sehr unterschiedlich verlaufen. Bei uns am Jurasüdfuss hat es im Juli kaum noch gehonigt, so wie in vielen anderen Gegenden auch. Was beim Abräumen der Honigwaben noch geschleudert werden konnte, war ein hellbrauner Sommerhonig aus verschiedenen Pflanzen, der geschätzte dunkle Waldhonig von den Weisstannen blieb bei uns aus. Die Blütenhonigernte war aber, wetterbegünstigt sehr gut.

Massiver Varroamilbenbefall

Am Morgen bei der Kontrolle der Flugbretter konnte man bereits seit längerem Bienen ohne Flügel beobachten, eine Folge des Varroabefalls. Das sind denn auch deutliche Anzeichen, dass mit dem Beginn der Varroabekämpfung nicht mehr weiter zugewartet werden darf. Die Imker müssen sich merken, dass in Zukunft spätestens Ende Juli mit den Varroabehandlungen zu beginnen ist. Als Bieneninspektor erhalte ich auch die Kopien der Laboruntersuchungen bei Krankheitsverdacht auf Sauerbrut, fast immer musste aber auch ein massiver Varroamilbenbefall mitdiagnostiziert werden. Bei sehr starkem Varroabefall ist das Bienenvolk nicht mehr in der Lage, die Brut gut zu versorgen, und es stellen sich ähnliche Krankheitsbilder an der Brut ein wie beim Sauerbrutbefall.

Wenn die Waldtracht bis zum längsten Tag im Juni nicht einsetzt, so ist kaum noch mit einem wesentlichen Ertrag aus dem Wald zu rechnen, und es ist besser, sofort mit der Fütterung und den Behandlungen zu beginnen.

Hungervölker

Es muss unbedingt vermieden werden, dass die Völker im Sommer unter Futtermangel leiden. Hungervölker stehen unter Stress und sind sehr krankheitsanfällig. Je nach Vorratslage sind vor der Varroabehandlung 5 bis 10 Liter zu füttern. Es sind immer alle Völker auf einem Stand zu füttern, und es ist gut auf Räuberei zu achten. Es darf kein Futter irgendwo frei zugänglich sein. Wenn ein Volk das Futter nicht abnimmt, ist es unbedingt zu kontrollieren, es kann weisellos sein oder sonst eine Brutstörung aufweisen, solche Völker sind auch immer raubgefährdet. Zur Fütterung verwenden viele Imker heute das preisgünstige Fertigfutter in den praktischen Bag-in-Box. Wenn frühzeitig mit der Fütterung begonnen wird, so kann auf jegliche Zusätze (Kräuter, Schnaps usw.) verzichtet werden. Im August ist nur so viel zu füttern, dass noch genügend Platz zum Brüten vorhanden ist, ab jetzt werden die wichtigen Winterbienengenerationen aufgezogen. Die Restfütterung erfolgt dann erst im September.

Varroabehandlung

Die Varroabehandlung ist im August hochaktuell. Es muss mit einem starken Befall gerechnet werden. Wenn Ameisensäureverdunster oder Thymovar eingesetzt werden, so ist dafür zu sorgen, dass genügend Raum bleibt für eine gute Luftumwälzung im Bienenstock. Zwischen Verdunster und Wabenschenkeln sollten einige Zentimeter Abstand sein. Man muss sich auch merken, dass die Mittel nur bei warmen Temperaturen gut wirken.

Eckpunkte der Behandlung sind:

Was ist im August zu tun?

Kontrolle des Varroabefalls mit gittergeschützter Unterlage

Es ist sehr wichtig, dass man zumindest stichprobenweise den Varroabefall während der Behandlungen mit Stockunterlagen kontrolliert. Der Befall kann von Volk zu Volk sehr stark schwanken.