Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Arbeitskalender August 2012

Josef Brägger, Wallierhof, Riedholz

Die Bienenkönigin im Mittelpunkt

Es ist immer gleich und doch von Jahr zu Jahr anders, und diesen Gegebenheiten muss der Imker Rechnung tragen. Im landesweiten Blickwinkel muss das Jahr 2012 in Anbetracht der Völkerverluste im Winter und der kleinen Honigernte bei den überlebenden Bienenvölkern bei den meisten Imkern als unter dem Mittel liegendes Bienenjahr bezeichnet werden. Für viele war es sogar ein katastrophales Jahr. Die oft regnerische Witterung im Juli hat auch eine Blatt-Waldhonigernte verunmöglicht. Gut beraten war, wer versuchte, den gesunkenen Völkerbestand wieder aufzubauen. Im Zentrum des Erfolgs bei den Jungvölkern steht natürlich immer der Einsatz von guten Leistungsköniginnen. Wer im kommenden Frühjahr ausgeglichene, starke Völker erwartet, muss die Königinnen im 3. Jahr auswechseln, nur so erreicht man starke, schwarmträge Völker für die Blütenhonigtracht und die Bestäubung der Obstblüten.

Leistungsfütterung

Ein Volk kann nur leistungsfähig sein, wenn es stets über genügend Futter verfügt. Die Vorbereitung für den Erfolg im kommenden Frühjahr wird mit der Fütterung ab Ende Juli und der zeitigen Varroabehandlung gelegt. Im August muss den Bienen mindestens ¾ des Winterfutters gefüttert werden. Wenn dabei noch etwas Nektar von Wiesen und Wald eingetragen wird, ergibt das einen vorzüglichen Wintervorrat. Nach wie vor ist ganz normales Zuckerwasser (2/3 Zucker, 1/3 Wasser, heiss angerührt) sehr gut. Für Fernstandimker und auch alle anderen ist das Fertigfutter (Apiinvert u.a.) im Bag-in-Box sehr praktisch und im Endeffekt kaum teurer als das eigene Zuckerwasser. Im August darf nur so viel gefüttert werden, dass noch genügend Platz für die Brut der Winterbienen bleibt. Stichproben über den Vorrat in den Völkern sind nötig. Im Schnitt braucht ein Volk normalerweise 15 bis 25 Liter Zuckerwasser, bei der Verwendung von Fertigfutter etwas weniger. Mitte September muss die Fütterung beendet sein.

Varroabehandlung

Die Behandlung von Ende Juli bis im Oktober ist die wichtigste Imkerarbeit. In diesem Zeitraum muss die Milbenpopulation tief sein, damit gesunde Winterbienen produziert werden. Viele Imker arbeiten mit Ameisensäure oder Thymovar. Diese Mittel müssen im Stock verdampfen und sind auf Aussentemperaturen von 20 bis 25 Grad angewiesen. Bei tieferen Temperaturen ist die Wirkung ungenügend. Nebst diesen Mitteln sind im Sommer auch der Bayvarol-Streifen oder CheckMite-Streifen zugelassen, sie sind in der Wirkung gut, einfach anzuwenden und sehr gut bienenverträglich. Die Wirkung ist nicht temperaturabhängig. Der alternative Einsatz dieser Streifen reduziert die Resistenzbildung. Der Einsatz muss auch möglichst früh ab Ende Juli erfolgen. Es ist wichtig den Behandlungserfolg mindestens stichprobenweise mit gittergeschützten Stockunterlagen zu kontrollieren. Um mögliche Rückinvasionen zu erfassen, muss die Behandlung bis Ende September dauern. Die Winterbehandlung folgt dann noch in der brutfreien Zeit.

Was ist im August zu tun?

Ameisensäureverdunster

Der Ameisensäureverdampfer soll nicht direkt auf den Waben aufliegen, sondern mit 4 bis 5 cm Abstand, so kann die mit Ameisensäure angereicherte Luft besser zirkulieren.