Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Krankheiten der erwachsenen Bienen

Tracheenmilben

Tracheenmilbe
Tracheenmilbe (Acarapis woodi)

Die Tracheenmilbe ist ein Parasit, der in das erste Atemöffnungspaar des Brustabschnittes von jungen Bienen eindringt, solange die schützenden Reusenhaare noch weich und elastisch sind. Die erwachsenen Tracheenmilben und ihre Jungtiere ernähren sich von der Hämolymphe und schädigen so das Wirtstier. Verbreitet wird sie durch Verflug und Räuberei, durch das Vereinen von gesunden und kranken Völkern und durch das Verstellen von befallenen Völkern. Hinweise auf eine Tracheenmilbenerkrankung können sein: das Krabbeln flugunfähiger Bienen vor der Flugfront oder Bienen mit abnormal abgespreizten Flügeln.

Nosematose

Die Nosematose wird hervorgerufen durch Protozoen (tierische, einzellige Darmparasiten). Durch den gestörten Eiweissstoffwechsel im Mitteldarm bilden sich die Futtersaftdrüsen zurück und die Lebensdauer der Biene verkürzt sich. Die Brut- und Bienenmasse nimmt ab. Das Volk kann die Brut nicht mehr pflegen und wird sich in kurzer Zeit kahl fliegen. Die Erkrankung ist oft eine Folgeerscheinung von Ruhr.

Ruhr

Die Ruhr ist zurückzuführen auf ungeeignetes Winterfutter wie z.B. Waldhonig mit hohem Gehalt an Mineralstoffen oder Melezitose (ein Zweifachzucker). Bei Störungen der Winterruhe, Weisellosigkeit und lang anhaltendem mildem Winterwetter nehmen die Bienen mehr Futter auf als üblich, was die Kotblase überlasten kann. Die übervolle Kotblase wird dann im Bienenstock und auf dem Anflugbrett entleert, was zu Verschmutzung führt und oft die Nosematose zur Folge haben kann.

Nach der Honigernte ist zu prüfen, ob auf den Brutwaben viel Waldhonig eingetragen wurde. Wenn ja, sind diese Waben gegen leere auszutauschen, damit der unproblematische zugefütterte Zucker in leere Waben eingelagert werden kann.

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