Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Arbeitskalender September 2011
Jedes Jahr ist wieder anders

Josef Brägger, Wallierhof, Riedholz


Im September widmet sich der Imker vor allem den Vorbereitungen für die Einwinterung der Bienenvölker. Die Fütterung muss bis Mitte September abgeschlossen sein. Im September ist nochmals eine Varroabehandlung nötig, damit die Bienen mit möglichst wenigen Milben in den Winter gehen.

Honigertrag 2011

Die meisten Imker, die mit starken Völkern im April gestartet sind, können auf einen guten Honigertrag 2011 zurückblicken. Je nach Lage war auch noch eine gute Sommer-Waldhonigernte möglich. Bei uns am Jurasüdfuss war das aber kaum der Fall, der nasse Juli hat auch die Erwartungen der Wanderimker in der Bergtracht getrübt. Im Ganzen sind aber die Imker mit dem Honigjahr 2011 sehr zufrieden.

Krankheiten

Die Sauerbrut und teilweise auch die Faulbrut beschäftigen die Imker weiterhin. Es bedarf noch grosser Anstrengungen, um diesen Krankheiten wieder Herr zu werden. Es ist vor allem wichtig, dass die Imker keine Serbelvölker auf dem Bienenstand dulden, diese sind geschwächt und anfällig für Krankheiten. Auf vielen Bienenständen hat sich auf Grund der frühen und guten Entwicklungsbedingungen für die Bienen auch die Varroamilbe stark entwickelt und in der zweiten Sommerhälfte teilweise starke Schäden an den Bienenvölkern verursacht. Man konnte vor den Bienenständen herumkrabbelnde Bienen ohne Flügel in grosser Zahl beobachten. Die Imker sprechen dann von "leergeflogenen" Bienenvölkern. Die Ursache liegt beim Virusbefall, der durch die Varroamilbe verbreitet wird, man spricht vom Flügeldeformationsvirus DWV. Es werden bereits grössere Völkerabgänge gemeldet. Im Nachhinein muss festgestellt werden, dass eine Varroa-Zwischenbehandlung nach der Blütenhonigernte wirksam geholfen hätte. Nehmen wir diese Erfahrung mit in das Bienenjahr 2012.

Fütterung

Die Fütterung ist bis am 15. September abzuschliessen. Die benötigte Menge muss mittels Stichkontrollen an den Völkern ermittelt werden. Merke, es kann auch zu viel gefüttert werden, die Bienen brauchen noch Platz für die Herbstbrut und auch leere Zellen für den Wintersitz. Völker, die das Futter nicht abnehmen, sind zu kontrollieren, entweder sind sie schon überfüttert oder haben sehr viel eigene Vorräte. Sehr geschwächte Völker sind oft nicht in der Lage das Futter abzunehmen.

Varroabehandlung

Im September ist auf jeden Fall noch eine Behandlung durchzuführen, nur so können wir mit möglichst grossen und gesunden Völkern in den Winter starten. Welches Behandlungsmittel und Verfahren gewählt wird, ist eher weniger wichtig, aber zeitgerechte und korrekte Anwendung sind entscheidend für den Behandlungserfolg. Nicht zu empfehlen sind Methoden und Mittel, die nicht geprüft und bewilligt sind.

Was ist im September zu tun?

Schäden der Wachsmotten

Wenn die Temperaturen im sommerlichen Bereich liegen, kann die Wachsmotte im Wabenvorrat grossen Schaden anrichten. Mit Schwefel-, Ameisensäure- oder Essigsäuredämpfen kann der Schaden vermieden werden.