Verein Thurgauischer
Bienenfreunde

Arbeitskalender September 2012

Josef Brägger, Wallierhof, Riedholz

Weniger Milbendruck, keine Sommerhonigernte

Der sehr starke Milben- und Virenbefall im Sommer 2011 und der massive Völkerverlust im Herbst und Winter sind bei den Imkern nicht vergessen. Im Allgemeinen höre ich von den Imkern die den Varroabefall kontrollieren, dass die Völker weniger stark befallen seien, es gibt aber auch Völker und Imker, die starken Befall melden. Nur eine einwandfreie Varroabehandlung ermöglicht dem Bienenvolk einen guten Start in den kommenden Herbst und Winter. Die Völker brauchen zum Winterbeginn mindestens 15000 gesunde Bienen, damit sie im Frühjahr stark auswintern.

Die Sommerhonigernte ist bei den meisten Imkern fast völlig ausgefallen. Das sehr oft regnerische Wetter Anfang Juli hat die Hoffnung auf eine Waldtracht zunichte gemacht. Wer nach Mitte Juli die Honigräume abgeräumt hat und mit Fütterung und Varroabehandlung begonnen hat, der ist auf dem richtigen Pfad. Rechtzeitige Fütterung und Varroabehandlung sind die Eckpfeiler für starke Völker im Frühjahr.

Fütterung

Wenn im Juli die Tracht versiegt, dann ist eine rechtzeitige Fütterung der Bienen sehr wichtig. Nur wenn die Völker über genügend offenes Futter verfügen, wird die Königin zur Eiablage für die Winterbienengenerationen angeregt. Das neue Bienenjahr beginnt mit der Fütterung im August. Zu Beginn soll nur so viel gefüttert werden, dass noch genügend Platz für die Bruttätigkeit vorhanden ist. Der Futtervorrat kann von Volk zu Volk sehr stark schwanken. Wenn beim Schweizerkasten die hinterste Wabe am Fenster zu glänzen beginnt, so kann man annehmen, dass das Volk schon gut versorgt ist. Im Zweifelsfall öffnet man einige Völker zur Kontrolle. Das selbst hergestellte Futter mit Zucker ist nach wie vor sehr gut, etwas einfacher ist die Fütterung mit dem Futtersirup diverser Anbieter. Mitte September soll die Fütterung abgeschlossen sein. Im Durchschnitt braucht ein normales Bienenvolk 15 bis 25 Liter Zuckerwasser, beim Futtersirup ca. ¼ weniger.

Varroabehandlung

Es ist empfehlenswert die Varroabehandlung in zwei Teilen zu machen: Der erste Teil Ende Juli bis Anfang August, dann Fütterung und Ende August bis Anfang September der zweite Behandlungsblock. Je nach Futtervorrat und Wetter wird dazwischen gefüttert. Die Varroabehandlung muss bis mindestens Ende September andauern. In Versuchen hat man festgestellt, dass bei warmer Wetterlage bis Ende Oktober massive Rückinvasionen der Varroamilbe möglich sind, meist mit sehr grossen Unterschieden von Volk zu Volk. Die Wirksamkeit der Ameisensäure und der Mittelgruppe ätherische Öle ist sehr stark von der Aussentemperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängig. Die Bayvarol- oder CheckMite- Streifen wirken unabhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, sind sehr einfach in der Anwendung, müssen aber spätestens Ende Oktober aus den Völkern entfernt werden.

Was ist im September zu tun?

Bienenkönigin bei der Eiablage

Die Königin muss von August bis Oktober nochmals mächtig Eier legen für starke Winterbienengenerationen.